TU-PLUS Kurzdarstellung zum Thema "Nachwuchswissenschaftler/innen an der TU Berlin" als Ergebnis eines Treffens am 20.01.2012, an dem auf Einladung von TU_PLUS neun Nachwuchswissenschaftler/Innen und acht Professoren/Innen teilnahmen. Das Thema wurde aufgegriffen, um konstruktive Vorschläge im Rahmen der “W1/W2 statt W3“-Initiative zu diskutieren.
Zur Erhebung eines Meinungsbildes zur aktuellen Situation des TU-Wissenschaftsnachwuchses wurden von Frau Prof. Lensen 51 Juniorprofessoren/Innen und Nachwuchsgruppenleiter/Innen der TU Berlin zu ihren bisherigen Erfahrungen in Forschung- und Lehre befragt. Eine Aufbereitung der gesamten Befragung finden Sie hier.
Aus der Umfrage und der Diskussion am 20.01. ergaben sich folgende Punkte, die aus unserer Sicht die TU auch unter zukünftigen Sparzwängen für Nachwuchs-spitzenforscher/Innen zu einer attraktiven Adresse machen können:
- Ein zentrales Qualitätsmerkmal einer Stelle für Nachwuchswissenschaftler/Innen ist die gebotene Perspektive einer planbaren Zukunft. Stellen mit Tenure Optionen oder aber mit der Sicherheit langfristig auf hohem Niveau forschen zu können, sollten daher in ausreichender Anzahl und mit transparenten Regeln geboten werden.
- Es sollte ein Mischkonzept (mit und ohne Tenure) für verschiedene Karrierepfade mit unterschiedlichen Perspektiven (Sicherheiten bzw. Risiken) aufgebaut werden (vgl. USA, UK).
- Die TU sollte aktiv (z.B. mit Tenure Optionen) um Spitzenforscher werben, die ihr eigenes Geld mitbringen (Emmy Noether, ERC-Grants, Humboldt-Professur etc.).
- Um junge Spitzenforscher/Innen auf eine W1/W2-Stelle zu berufen, muss die Ausstattung adäquat sein - sie dürfen nicht den Ruf von „billige Berufungen“ bekommen. Das betrifft Personal, Sachmittel, Büroräume und Labore. Zur Sicherstellung sollten mit den Nachwuchswissen-schaftlern/Innen auch Berufungsverhandlungen geführt werden.
- Die Eigenständigkeit in Forschung- und Lehre muss gesichert sein. Dazu muss der Zugang zu Ressourcen (Laborräume, Geräte etc.) ermöglicht werden und die Lehrkapazität darf nicht überschritten oder in Grundlagenveranstaltungen verheizt werden.
- Eine Gleichstellung und vor allem Akzeptanz muss im Kollegium vorliegen.
- Aktive Förderung aller Nachwuchswissenschaftler/Innen soll durch gezielte Fortbildungen (wie z.B. Drittmitteleinwerben, Projektmanagement, Didaktik (vgl. ProFiL-Programm)) verbessert werden.
- Zur Schaffung optimaler Startbedingungen sollte dazu im ersten Jahr bei reduziertem Lehrdeputat ein "Startpaket" geschnürt werden. Als Vorschlag wurden dazu folgende Angebote genannt: i) Mentorenprogramm, ii) Fortbildungen, iii) Willkommensbüro / one stop shop und iv) Wiki (how to...).
- Zur Steigerung der Attraktivität der TU für Nachwuchsgruppenleiter/Innen sollten für diese Gruppe folgende Rechte vorliegen: i) Promotionsrecht (erteilbar durch die Fakultät), ii) Teilnahme an Berufungskommissionen.
- Der Zugang zu Ressourcen muss wie bei W2/W3 gesichert sein.
Den Gesamttenor der Diskussion kann man mit den folgenden zwei Zitaten aus der Runde zusammenfassen:
- Tenure geht nicht für alle – daher muss eine Strategie für alternative Karrierepfade entwickelt werden
- In junge Wissenschaftler/Innen muss man investieren und nicht sparen
TU-Plus freut sich über Ergänzungen, Beiträge und Meinungen an unsere This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. mit dem Betreff "Nachwuchs".
